Angst - die Bedrohung aus dem Kopf

 

Von der existentiellen Angst bis hin zur Redeangst. Wie real ist sie? Ist sie nur eine Projektion? Beginnen wir im Hier und Jetzt am 11.11.21. Knapp zwei Jahre Pandemie. Knapp zwei Jahre Angst. Und es ist nach derzeitigem Stand der Dinge noch nicht vorbei. Das Thema Angst wird weiterhin geschürt, wir brauchen nur Politik und Presse zu verfolgen. 

 

 
 
 

Die Angst, ein alter Affe!

Angst ist bekanntlich kein guter Ratgeber. Und dennoch ist sie da. Dennoch lassen wir zu, dass sie uns „berät“. Sie beschäftigt uns seit es uns Menschen gibt. Die Auslöser sind unterschiedlichster Natur und werden ebenfalls individuell verschieden wahrgenommen. 

Angst baut ganze Autobahnen in unserem Gehirn, indem neuronale Verschaltungen gefestigt und erweitert werden. Je nachdem, ob wir in Glück oder Angst leben, werden hier synaptische Verbindungen auf- und ausgebaut. Eine kurze Angstattacke stecken wir weg, sie hinterlässt meist noch keine dramatischen Spuren im Gehirn. Angst auf Dauer schädigt unsere Psyche, es entstehen gestörte Verhaltensweisen. 

Derzeit sind wir im Dauerzustand Angst. Seit der Pandemie, seit knapp zwei Jahren und genau das ist gefährlich. Wir gewöhnen uns an die Angst und verändern uns durch sie.

Was können wir tun?

Die gute Nachricht ist, wir können, wenn wir uns dessen bewusst sind, aktiv unsere Gedanken steuern und somit können wir auch unsere Schaltkreise im Gehirn selbst steuern. Wir können steuern was wir denken und fühlen, und diese Informationen lassen unsere Nervenbahnen vernetzen.

Das heißt die kollektive, gesellschaftliche Angst muss nicht zwangsläufig zur eigenen Angst werden. Wir können jederzeit Verantwortung übernehmen, wie wir denken wollen und was wir glauben wollen.

Gehe in den Dialog

Ein weiterer wichtiger Ansatz ist der Dialog. Ein Dialog als Verbindung zu mir selbst und als Verbindung zum Außen, zu meinen Mitmenschen und Liebsten. Der Dialog war und ist immer eine entscheidende Kraft für Problemlösung. Und gerade jetzt zeigt es sich, wie wenig die Menschen dialogbereit sind. Die Pandemie bringt ans Licht was wirklich ist. In schwierigen Situationen lernen wir, wie wir wirklich funktionieren und zueinander stehen. Das gilt für Partnerschaften genauso wie Freundschaften sowie grundsätzliches menschliches Miteinander.


Aber wo ist derzeit der Dialog? Dort wo wir Dialog, Achtsamkeit und Empathie bräuchten, erleben wir Missverständnisse, Egoismen, Unverständnis in beiden Lagern. Jeder denkt, was er denkt ist das Richtige und wahr…


Ich frage mich, was haben wir denn aus allen besuchten Kommunikations-, und Achtsamkeitskursen gelernt und aus unseren Coachings???…dass wir Fronten aufbauen, Beziehungen, Partnerschaften und gar Freundschaften zerbrechen lassen???

…wo ist unsere Kommunikationskunst??

Jede Angst ist zunächst für denjenigen der sie empfindet real. Also gilt es, sie erst einmal ernst zunehmen. D.h. sie selbst anzunehmen und beim Gegenüber ernst zu nehmen. Möglicherweise ist es beim Gegenüber eine ganz anders verursachte Angst, vielleicht sogar gegensätzlich. So haben derzeit die einen Angst vor dem Virus oder Todesangst. Andere haben Angst vor der Politik, einer Diktatur, Angst Freiheit und Rechte zu verlieren, Angst vor Armut etc.…

In der Coaching-Landschaft sagt man die Angst, die wohl noch stärker sei als der Tod, ist die Angst vor Menschen zu sprechen: Die Auftrittsangst, sprich Lampenfieber.

Auch das ist individuell verschieden.

Zu ihr komme ich gleich näher, denn ich schreibe ja hier als Life- und Auftrittscoach.

Leider scheint es derzeit, und das macht mich traurig, kaum möglich zu sein über unterschiedliche Ängste miteinander reden zu können. Hier kommt es zu gewaltigen Missverständnissen. Warum? Reden wir doch ständig von Achtsamkeit, Empathie Toleranz. Wo sind diese Werte geblieben?

Die Kluft zwischen den Lagern, so scheint es, war noch nie so scharf wie heute.

Macht uns die Angst hitzig, streitsüchtig, blockiert sie uns derart, dass ein Dialog nicht möglich ist? Was sind die Gründe…sind wir ungeübt im Achtsamsein, im Kommunizieren? 

Wir wissen wie - aber wenden nicht an, wir stecken fest…kommt dir das bekannt vor??

Dauerangst, derzeit produziert durch eine Angstmaschine, die durch die Politik und Presse geschürt und in den Medien ihren Abfluss findet.

Der Dauerbrenner Angst frisst sich ins Hirn und die Herzen der Menschen und übrig bleibt eine Kluft ein tiefer Graben in manchen Seelen und auch in der Gesellschaft.
Dauerangst verändert unser Sozialverhalten.

Lösungsansätze

  • Glaube nicht alles was du liest! Unsere Nerven verarbeiten unbewusst in Windeseile die Informationen, ob wir wollen oder nicht. Das Gehirn kann nicht unterscheiden zwischen wahr oder falsch, es reagiert auf jeden Input, den wir lesen und hören.

  • Glaube nicht alles was du denkst. Denn wir sind nicht unsere Gedanken.

  • Wir sind Bewusstsein, in dem Gedanken aufsteigen und wieder vergehen. Vielleicht hast du morgen schon andere Gedanken.

  • Im bewussten Blick, im Adlerblick auf die Situation und auf uns selbst, können wir besser erkennen wie wir agieren und vor allem reagieren.

  • Wenn wir uns zum Thema distanzieren, dann bleiben wir entspannt.

  • Gerade bei der Angst brauchen wir den bewussten Dialog.

  • Den Dialog erstmal mit sich selbst, frage dich: was genau macht mir Angst, wie zeigt sie sich in meinem Körper und in meinem Verhalten. Und: möchte ich in diesem Zustand bleiben??!!

  • Führe auch den Dialog mit Andersdenkenden.

  • Wir können aktiv entscheiden und beeinflussen was wir denken und fühlen.

    Lass den negativen „Autobahnbau“ in deinem Hirn nicht zu. 

  • Denke aktiv an Positives, an Dinge, die dir Spaß machen.

  • Überprüfe kritisch im Hier und Jetzt, ob das was dir angeblich Angst macht wirklich stattfindet. Wenn dem so ist, betrachte die Situation als Herausforderung, als Spiel, und frage dich: was kann ich jetzt konkret tun?

  • Positiv denken, Ideen entwickeln und auf das zurückgreifen was alles da ist und funktioniert. Wenn dein Leben ein Learning ist, dann kannst du jetzt besonders viel über dich und über das Außen erfahren.

  • Gehe bewusst in die Dankbarkeit.

  • Trainiere den Muskel des gesunden Menschenverstandes, die Intuition. Das setzt voraus, dass du verbunden bist mit dir selbst, dass du dir selbst zuhörst, dich fragst: wer spricht da in mir und woher kommt diese Stimme? Leider ist der Muskel des Zuhörens bei vielen von uns nicht besonders gut ausgebildet, weder gegenüber uns selbst noch gegenüber unseren Mitmenschen.

Die Angst auf der Bühne

 Und nicht anders ist es auf der Bühne. Wenn uns auf der Bühne, beim öffentlichen Sprechen, die Angst erfasst, wir reden hier vom Lampenfieber, dann entsteht diese Angst ebenfalls aus unseren Gedanken heraus. Die Panik wird ins Außen projiziert. Alleine im Wohnzimmer kannst du deinen Text und bist locker. Aber draußen auf der großen Bühne passiert etwas ganz anderes, draußen ist es gefährlich! Die Situation des Ausgestelltseins, die Tatsache, dass wir uns anderen beweisen müssen (denken wir) durchströmt uns und verursacht Angst. Angst zu versagen: es könnte der Text wegbleiben, die Leute finden mich nicht gut oder kompetent, ich werde nicht anerkannt, ich  werde Fehler machen und mich blamieren… Ein Desaster!

Diese Angst ist eine Projektion. Wir glauben zu wissen was andere über uns denken. Und wir denken im worst case Szenario. Wir denken das Publikum sei ungnädig und schwupp machen wir uns unnötigen Stress.

Die anderen sind die Gefahr…kommt uns das nicht bekannt vor…ja, hier sind wir wieder bei den entgegengesetzten Lagern, bei der Kluft, die uns trennt.

Im Falle des Lampenfiebers, der Auftrittsangst, stehst du alleine auf der einen Seite, auf der Bühne, im Spot. Die Anderen, die Vielen, die Menge ist auf der anderem Seite, im Publikumsraum, es sind die Mächtigen, denn es sind viele …ist es nicht das was uns Angst macht?

Du siehst dieses Horrorszenario lässt sich in unterschiedlichen Facetten denken, welche ist deine?
Egal welche schlussendlich erlebt man Angst.

Angst, die dich ausbremst, die dir deine Energie nimmt, dein Strahlen, dein Flow, dein Selbstbewusstsein.

Vielleicht gehst du erst gar nicht raus, gibst schon im Vorfeld auf…

Scheint doch die Angst für manche unüberwindbar.

Bleib Täter, bleib aktiv, bleib in deinem Selbstvertrauen!

  • Frage dich ganz klar, was genau ist gerade gefährlich, was genau macht mir Angst?

  • Höre genau hin!! Sind deine Gedanken nur Spekulationen, Vorwegnahmen, Annahmen, die sich womöglich gar nicht ereignen werden.

  • Glaube nicht was du denkst.

  • Mach dir gute Gedanken zähle auf was läuft und was du kannst, vernetze deine Synapsen mit positiv geladenen Gedanken.

  • Sorge für den richtigen Input, positiver, proaktiver Input, so baust du neuronale Vernetzungen auf, die dir dienen, statt dich zu gefährden.



Konkret: Füttere dich mit Entspannungsmusik, mit positiven Affirmationen, mit kraftvollen Gedichten oder Sprüchen.

Du kannst diesen Input durch Meditation, Atemübungen und Imaginationsübungen unterstützen.


So kommst du gut durch jede Angstsituation. Sehe die Angst als Herausforderung und weniger als Einschüchterung. Seh darin die Herausforderung an dich, an das was du kannst.

Hierzu gebe ich dir gerne Tools an die Hand. Schau in meine online Kurse oder buche ein Coaching. Wichtig ist, dass du aktiv dein „Gehirnmuskel“ trainierst und die richtige Autobahn baust, ein Verbindungsnetz, das dir Kraft, Selbstvertrauen und Leichtigkeit ermöglicht. 

Im nächsten Blog, werde ich das Thema Lampenfieber noch genauer durchleuchten.


Ich freue mich über deine Anregungen oder Ergänzungen zum Thema. 

Lass uns gerne verknüpfen, falls du zu diesem Thema Austausch oder Unterstützung wünschst.

Herzlichst - Lebe deine Schöpferkraft


 
 
 
 
 
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